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26.02.24 –
Hier der Bericht zur Gedenkveranstaltung:
Auszüge aus der Ansprache von Zeitzeugin Dr. Myroslava Klubuk:
„Ich spreche heute in meiner Muttersprache zu Ihnen.
Warum?
Es gibt zwei Gründe:
Der Osten meines Landes ist besetzt, dort ist es nun lebensgefährlich, offen Ukrainisch zu sprechen. Und es ist nicht das erste Mal, dass Russland versucht, unsere Sprache, unsere Kultur und uns Menschen auszurotten.
…
Als Beweis, dass es nicht gelungen ist, spreche ich Ukrainisch.
Der zweite Grund ist:
Weil ich es hier kann.
Weil hier in Europa Freiheit herrscht.
Weil hier jeder Mensch das Recht auf seine eigene Kultur hat und niemand das vernichten will.
Um diese zwei Errungenschaften zu würdigen, spreche ich heute hier auf dem Marienplatz meine eigene Sprache.
…
Russland hat versucht, die Getreidelieferungen an Afrika zu unterbinden. Das war nicht nur ein Angriff auf die Ukraine. Das war ein Angriff auf die Ärmsten der Armen, auf hungrige Kinder.
Und der Versuch, mit Flüchtlingswellen Europa zu destabilisieren, um antidemokratische Parteien an die Macht zu bringen. Es war ein geplanter Holodomir und ein geplanter Putsch in ganz Europa.
…
Werden wir Ukrainer diesen Krieg gewinnen?
Ich weiß es nicht, doch eines ist sicher. Wenn mein Volk ausgeblutet ist, wird das nächste den Blutzoll zahlen und dann das nächste und das nächste.
…
Ich wünsche Ihnen allen von Herzen, dass es uns gelingen wird, Russland zu stoppen noch bevor Ihre Kinder an der Reihe sind. Denn die eigenen zu verlieren, ist noch viel schmerzhafter als die der anderen.
Lassen Sie uns gemeinsam, alles möglich zu machen, um Russland so schnell wie möglich zu stoppen, damit endlich wieder Frieden in Europa ist, und Ihre Kinder in Sicherheit leben können.“
Herzlichen Dank an alle, die dieser Veranstaltung einen würdigen, bewegenden und nachdenklichen Rahmen gegeben haben:
- Pfarrer Michael Hinderer von der Apostelkirche
- Jakob Lakner, Klarinette
- Dr. Myroslava Klubuk
- Felix Schimke-Klubuk
- Eckhard Zimmermann von der Solidarität Ukraine
- und vielen weiteren Personen, die bei Vorbereitung und Durchführung unterstützt haben
Ganz besonderer Dank gebührt Brigitte Gronau und Alfred Honisch für ihre gelungene Planung, Choreographie und Moderation!
Fotos: Annette Schulze, Brigitte und Emanuel Gronau
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