In der Anfrage vom 20.07.2011 stellte MdL Ulrike GOTE von den Grünen an die Bay. Staatsregierung u.a. folgende Fragen zum Kloster Wessobrunn.

3.1 Welches Nutzungskonzept liegt derzeit vor, nachdem der Betrieb als Jugendkurheim 2001 eingestellt worden ist?
3.2 Fühlt sich die Staatregierung verantwortlich, den Erhalt des kultur- und kunsthistorisch bedeutsamen Klosterkomplexes zu gewährleisten?
3.3 Welche Möglichkeiten für eine zukünftige Nutzung sieht die Staatregierung?

In der Antwort vom 20.09.2011 heißt es dazu:
...
Zu 3.1:
Seit der Einstellung des Jugendkurheims im Jahr 2001 werden die Räumlichkeiten von den Missionsbenediktinerinnen teilweise zur Unterbringung von Pilgern genutzt. Im Übrigen stehen die Räume leer.

Zu 3.2:
… Auch bei der Entwicklung eines Nutzungskonzepts durch den Eigentümer oder Interessenten wird die staatliche Denkmalpflege gerne beratend tätig werden.

Zu 3.3:
Im ehemaligen Gästetrakt (Südflügel) und im östlichen Prälaturflügel liegen diejenigen Räumlichkeiten, die durch ihre herausragende barocke Ausstattung den hohen Rang der Klosteranlage begründen. …

Neben diesen gibt es eine Enfilade ebenfalls reich stuckierter Prunk- und Aufenthaltsräume mit aufwendig gestalteten Decken und Portalen. In diesen Bereichen hat das Landesamt für Denkmalpflege Umbauten bzw. Ergänzungsbauten ausgeschlossen. …

Lediglich in Teilen des Erdgeschosses im Ostflügel und im baulich stärker veränderten Westtrakt gibt es Bereiche, in denen eine Fortschreibung der stellenweise bereits vorhandenen, kleinteiligeren Nutzung möglich ist. In jedem Fall ist jedoch eine rechtzeitige und enge denkmalfachliche Abstimmung baulicher Veränderungen und konservatorischer Maßnahmen an Ausstattung und Oberflächen unverzichtbar. Gleiches gilt auch für die teilweise ebenfalls in der Denkmalliste aufgeführten Neben- und Wirtschaftsgebäude sowie für die Errichtung zusätzlicher Bauwerke im unmittelbaren Umfeld der Klosteranlage. Angesichts der herausragenden historischen, kunst- und landesgeschichtlichen Bedeutung von Kloster Wessobrunn ist eine optimale wirtschaftliche Ausnutzung aus verschiedenen Gründen (insb. Brandschutz, Rettungswege und Raumgrößen) nur schwerlich vorstellbar. 
Eine Möglichkeit zur Nutzung des Klosters durch staatliche Einrichtungen wird derzeit nicht gesehen. Das Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst hat u. a. den Bayerischen Landesverein für Heimatpflege sowie den Bezirk Oberbayern bei der Suche nach einer denkmalverträglichen Nutzung um Unterstützung gebeten. Angesichts der hohen Wertigkeit des Denkmals wird eine tragfähige Lösung voraussichtlich jedoch nicht kurzfristig zu finden sein.

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