Grüne Schongau

KV Weilheim-Schongau

Waldumbau ist Voraussetzung für einen stabilen Wirtschaftswald

Führung durch den Schongauer Stadtwald

27.08.25 – von Markus Keller –

Auf Einladung unseres Ortsverbands gab Stadtförster Klaus Thien knapp 30 Teilnehmer*innen einen Einblick in den aktuellen Zustand des Schongauer Stadtwaldes. Er ist seit über 30 Jahren für über 650 Hektar Wald, die sich in Besitz der Stadt Schongau und der Heiliggeist-Spital-Stiftung befinden, verantwortlich. Dabei handelt es sich in erster Linie um einen Wirtschaftswald, aus dem Holzertrag werden die gesamte Bewirtschaftung, Pflege und Nachpflanzungen sowie der Wegebau finanziert. Dazu kommt die Erholungsfunktion für die Schongauer Bevölkerung, ohne dass die Stadt dafür zusätzliche Kosten hat.

Als Klaus Thien 1991 diese Aufgabe übernahm, lag der Anteil der Fichte am Baumbestand bei rund 90 Prozent, die meisten Bäume waren gleichzeitig gepflanzt, was die Bestände anfällig für Schadereignisse wie Sturm und Schädlingsbefall machte. Schon damals wurde begonnen, bei Nachpflanzungen auf eine stärkere Vielfalt der Baumarten und eine bessere Durchmischung bei der Altersstruktur zu achten. Stürme wie "Vivian" und "Wiebke", vermehrter Borkenkäferbefall und lange Trockenheitsperioden machen dem Wald seitdem zunehmend zu schaffen und bestätigen diesen Weg. Mittlerweile liegt der Anteil der Fichte bei nur noch rund 55 Prozent, dazu kommen heimische Laubbäume wie Linde, Ahorn, Buche und Eiche, mit fremden Arten wie Douglasie oder Roteiche wird nur vereinzelt experimentiert, da heute nicht gesichert zu sagen ist, welche Arten bei fortschreitender Erwärmung in 30 oder 40 Jahren hier noch eine Zukunft haben. Dabei gibt es immer wieder Rückschläge beim Waldumbau, so sind die Eschen, eine Baumart, auf die beim Waldumbau viel Hoffnung gesetzt wurde, mit Auftreten des Eschentriebsterbens komplett abgestorben und früheres Austreiben der Bäume durch den Klimawandel führt bei Spätfrösten, die im Voralpenland nach wie vor bis in den Mai vorkommen, zum Absterben der jungen Triebe insbesondere bei Neupflanzungen.

Aus das Thema Wild kam zur Sprache. Ohne eine konsequente Bejagung des Rehwildes, das machte Klaus Thien deutlich, ist ein erfolgreicher Waldumbau nicht möglich, Wildschweine dagegen sind für den Waldumbau eher förderlich, richten aber in den angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen teilweise enorme Schäden an. 

Zusammenfassend wurde deutlich, dass der Schongauer Stadtwald sich in einem erfreulich guten Zustand befindet, was auch bei der regelmäßig stattfindenden Waldinventur immer wieder bestätigt wird. Die Themen der rund zweistündige Führung durch den Stadtwald, die von allen Beteiligten viel Freude bereitet hat, wurden bei der anschließenden Einkehr beim Lechwirt noch weiter diskutiert. Mit dabei war neben der gesamten Stadtratsfraktion der Grünen auch unsere Landratskandidatin Brigitte Gronau.

 

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