Stellungnahme: Warum wir die Landesgartenschau nicht nur positiv sehen

Eine Landesgartenschau wertet Grünflächen auf und durch eine Förderung von 50% erfolgt dies für die Stadt „zum halben Preis“. Größter Pluspunkt ist hier mit Sicherheit ein geplanter Spielplatz und die Gestaltung des Regenwasserrückhaltebeckens. Das Rückhaltebecken müssten wir als Stadt ohnehin gestalten und würden durch die Landesgartenschau voraussichtlich auch hier eine 50 %ige Förderung erhalten. Zudem sind die vielen Besucher eine Bereicherung für den Einzelhandel in der Innenstadt.

11.06.22 –

Eine Landesgartenschau wertet Grünflächen auf und durch eine Förderung von 50% erfolgt dies für die Stadt „zum halben Preis“. Größter Pluspunkt ist hier mit Sicherheit ein geplanter Spielplatz und die Gestaltung des Regenwasserrückhaltebeckens. Das Rückhaltebecken müssten wir als Stadt ohnehin gestalten und würden durch die Landesgartenschau voraussichtlich auch hier eine 50 %ige Förderung erhalten.

Zudem sind die vielen Besucher eine Bereicherung für den Einzelhandel in der Innenstadt.

 

Dennoch sehen Teile der Fraktion die Landesgartenschau nicht nur positiv:

  • Das bisherige Konzept ist eine sehr vage Ideensammlung. Die Umsetzung kann sehr gut, aber auch sehr enttäuschend werden. Hier wird es unsere Aufgabe sein, die weiteren Planungen im Falle eines Zuschlages engmaschig und kritisch zu begleiten.
  • Landesgartenschauen haben dann einen Mehrwert für die Kommune und die Natur, wenn Industriebrachen oder versiegelte Flächen entsiegelt und begrünt werden. In Penzberg hingegen werden naturnahe Grünflächen überplant. Die Aufwertung der Grünflächen erfolgt vor allem hinsichtlich der Freizeitnutzung, was im Zweifelsfall zu Lasten der Natur geht.
  • Einige Ideen aus der vagen Sammlung halten wir für überflüssig, nicht umsetzbar oder kontraproduktiv:
    - Beispiel Bahnbogen/Gleisdreieck: Bei dem überplanten Gebiet handelt es sich um gesetzlich geschützte Feuchtflächen.
    - Ebenso ist es fraglich, ob das geplante Ausholzen des naturnahen Laubwaldes am Schlossbichl und die Ausstattung mit Liegebänken und Skulpturen eine echte Bereicherung sein wird.
    - Auch die Renaturierung des Säubachs entlang des Friedhofs dürfte in der Umsetzung schwierig werden, da sich die Flächen in Privatbesitz befinden.

- Ein weiteres Beispiel ist das Müllerholz: Das Vorhaben, aus dem Fichtenforst eine erlebbare „Wildnis“ zu machen, begrüßen wir sehr; allerdings ist eine solche Umwandlung kaum binnen 6 Jahren machbar.

  • Die Umgestaltung der Natur wird zwar bis zu 50% gefördert (bis max. 5 Mio. €), nicht jedoch die Durchführung der Landesgartenschau, die zusätzlich mindestens 5 Mio. € kosten wird. Schlussendlich werden wir  insgesamt erhebliche Kosten von über 10 Mio. € zu schultern haben. Unser Haushalt ist in einer prekären Lage: Bis 2025 werden wir unsere wichtigsten Grundstücke verkaufen und uns zusätzlich mit 50 Mio. € verschulden um unsere aktuellen Projekte umsetzen zu können. Dabei ist der dringend notwendige Ausbau der Grundschulen noch nicht berücksichtigt. Nüchtern betrachtet haben wir schlichtweg kein Geld für eine Landesgartenschau.

 

Darum haben wir uns als einzige Fraktion die Freiheit genommen, auch kritische Worte zu sagen, sowohl im Vorfeld als auch zu den Entscheidungen im Bauausschuss und Stadtrat im Mai.

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