Kooperation statt Konkurrenz:

Brigitte Gronau spricht über Gemeinwohlökonomie

24.01.20 –

 Am 24.01.2020 veranstaltete unser OV BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Peißenberg einen interessanten Abend zur "Gemeinwohlökonomie". Wer meinte, dass dieses Thema zu sperrig oder gar uninteressant sei, wurde eines anderen belehrt:

Wer wünscht sich nicht eine menschlichere, gerechtere, maßvollere, sozialere und nachhaltigere Wirtschaftsform? Genau da setzt die Gemeinwohlökonomie an, die die nachhaltige Wirtschaft vor Ort unterstützt.

Die Referentin Brigitte Gronau, Koordinatorin Gemeinwohlökonomie Bayern für Weilheim, brachte uns das Thema sehr lebendig nahe. Souverän konterte sie auch kritische Nachfragen: „Zu teuer!“ - Nicht unbedingt: Eine rein finanzielle Betrachtung greift zu kurz und unterschlägt Gewinne nicht finanzieller Art wie Arbeitsplätze vor Ort, Lebensqualität und Gesundheit. „Zu unausgegoren!“ - Nein! Zahlreiche Betriebe zeigen, wie es gehen kann. So praktiziert die Herzogsägmühle sehr erfolgreich dieses Prinzip und auch Gemeinden der näheren Umgebung wie Wessobrunn setzen sich für diese neue Wirtschaftsform ein. Dabei steht zunächst der Wille am Anfang, sich mit der komplexen Thematik zu befassen. Der Weg dorthin ist nicht immer leicht und erfordert auch Kreativität und Phantasie aller Beteiligten, nicht zuletzt der Verwaltung. Aber die Ziele sind verlockend: Steht erst einmal das Gemeinwohl an erster Stelle, so sind Begriffe wie Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit, Solidarität, demokratische Mitbestimmung keine Gegensätze mehr, sondern Wirtschaftsziele, die das ganze Handeln eines Betriebs oder einer Kommune zum Wohl aller Beteiligten beeinflussen.

Auch Peißenberg hat sich vor eineinhalb Jahren das Ziel ‚Gemeinwohlökonomie-Gemeinde‘ gesteckt, jedoch ohne dem Verein beizutreten. Dieser Verein jedoch unterstützt tatkräftig bei dem durchaus komplexen Prozess der Neuausrichtung und könnte deshalb eine willkommene Hilfe sein. Außerdem führt die dann notwendige Bilanzierung dazu, dass die Schwachstellen klar erkennbar und auch Fortschritte deutlich werden. So können emotionale Bewertungen wie ‚Wir machen doch eh schon so viel!‘ mit Zahlen fundiert belegt oder eben widerlegt werden. „Gemeinwohlökonomie ist eine hervorragende Antwort auf viele Probleme, die wir in Peißenberg haben!“, resümierte unsere Sprecherin Annette Daiber darum am Ende der Veranstaltung und wies darauf hin, dass wir für einen Vereinsbeitritt plädieren.

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Peißenberg-Bericht

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