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13.07.21 –
Bilder von Emanuel Gronau zur Veranstaltung:
Am 13. Juli gabe es wiedereröffneten Gasthaus Gögerl in Weilheim eine spannende Diskussionsrunde mit unserer Bundestagskandidatin Elisabeth Löwenbourg- Brzezinski, dem aus Innsbruck angereisten Grünem Abgeordneten und verkehrspolitischen Sprecher Michael Mingler (Landtag Tirol) und Dr. Markus Büchler, MdL (Landtag Bayern) verkehrspolitischer Sprecher der Grünen in Bayern und zahlreichen Bürger*innen, darunter Vertreter*innen mehrerer Bügerinnitiativen. Die Veranstaltung fand im Anschluß an eine Trassenbesichtigung der Werdenfelsbahn in Wilzhofen und am Bahnhof Weilheim sowie der in der diskussion befindlichen B2-Ortsumfahrung Weilheim zusammen mit lokalen Bürgerinitiativen, unter anderem der Bürgerinitiative Heimat 2030 statt.
Zur Sprache kam dabei der Ausbau der Bundesstraße B2 nach Mittenwald, der laut Dr. Markus Büchler eine Gefahr für die gesamte bayerische-tiroler Grenzregion zwischen Karwendel und Allgäu darstellt. Büchler betonte dabei, dass der grenzüberschreitende Bahnausbau ein wesentlicher Schlüssel für die Verkehrswende sei. Vor allem Tirol treibt die Verlagerung von Straßenverkehr auf die Schiene seit Jahren intensiv voran, ist jedoch bei seinen Ausbauplänen stark auf die Nachbarländer angewiesen. Und das gilt für den Brenner-Basistunnel ebenso wie für den von Österreich angestrebten Bau der Schnellbahn Außerfern vom Inntal hinauf ins Außerfern (unweit Garmisch-Partenkirchen). Es steht außer Frage, dass beide Projekte einen entsprechend gut ausgebauten Nordzulauf auf bayrischer Seite benötigen - auch wenn beide Projekte nicht vergleichbar sind. Im Werdenfels geht es nicht um Güter- und Fernferkehr sondern um leise Nahverkehrszüge und ein bestmögliches Angebot für Einheimische, Pendler*innen und Tourist*innen.
Auch der aus Innsbruck eigens angereiste Abgeordnete des Tiroler Landtags, Michael Mingler zeigte sich zuversichtlich, dass man mit starken deutschen Grünen nach der Bundestagswahl Tirol endlich einen Verbündeten bei der Verlagerung von der Straße auf die Schiene bekommt. Schließlich hat der zweigleisige Ausbau der Werdenfelsbahn auch für Tirol wegen der Verbindung von Innsbruck über Garmisch-Partenkirchen Richtung Norden enorme wirtschaftliche Bedeutung.
Mingler, als Grüner Mobilitätssprecher im Tiroler Landtag, warnt zudem vor den fatalen Auswirkungen, die eine rückwärtsgewandte Verkehrspolitik in Deutschland für Tirol haben könnte.
"In Bayern gibt es aktuell dieselben Diskussionen wie bei uns. Investieren wir in die Straße oder in die Schiene? So forcieren insbesondere Vertreter*innen der CSU ganz massiv den Ausbau der Bundesstraße B2 von München bis Mittenwald, mit etlichen Umfahrungen und Tunnelprojekten. Ein Ausbau würde fatale Auswirkungen auch für die Verkehrssituation in Tirol haben und zusätzlichen Verkehr aufs Seefelder Plateau ziehen. Das müssen wir unbedingt verhindern. Ich bin froh, dass wir Grüne hier mit den Bayrischen Grünen einen starken Verbündeten haben und wir grenzüberschreitend an der Verkehrswende arbeiten" (Mingler)
Doch es braucht nicht nur den zweigleisigen Ausbau, so Elisabeth Löwenburg-Brzezinski und Dr. Markus Büchler, sondern auch einen Halbstundentakt, um mehr Pendler*innen aber auch Tourist*innen von der Straße auf die Schiene locken zu können und Staus ohne Straßenausbau vermeiden zu können. Bahnhöfe müssen als Mobilitätsknotenpunkte gedacht werden wo On-Demand Verkehre und Ridepooling den Fahrgästen ermöglichen, die sogenannte letzte Meile nach Hause zuverlässig und zügig abzudecken.
Elisabeth Löwenburg-Brzezinski fordert, dass die Bundesregierung endlich mehr in die Schiene investieren müsse. Die Bahn sei in Deutschland extrem unterfinanziert – in Ländern wie in Österreich wird ca. 3x mehr pro Kopf in die Schieneninfrastruktur investiert, in der Schweiz sogar bis zu 5x mehr (Quelle: Allianz pro Schiene, 07/2020). Nur mit einer starken Deutschen Bahn kann es gelingen, stau- und emissionsfreie Mobilität am Land und nachhaltigen Tourismus im Loisachtal sicherzustellen. Dazu gehört auch, die teilweise immer noch genutzte Technik der königlich bayerischen Staatseisenbahn endlich in die digitale Jetztzeit zu überführen für einen zuverlässigeren und vor allem auch sichereren Zugverkehr. Elisabeth Löwenbourg-Brzezinski konnte Michael Mingler mit seiner Feststellung, dass das Geld dafür vorhanden sei, wenn man die richtigen politischen Prioritäten setzt, nur zustimmen. Das ist nicht nur in Österreich, sondern auch in Bayern so.
Wir danken den Weilheimer Ortsverband der Grünen für diese spannende Veranstaltung und insbesondere auch Dr. Markus Büchler und Michael Mingler für ihre Kommen und ihre vielen mutmachenden Worte und Beispiele.
Für uns Grüne steht es außer Frage, dass statt Straßenaus- und neubau zuerst der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke in Kombination mit On-Demand Verkehren und Bike/Carsharing und den (Aus-)Bau von Fahrradewegen Priorität haben muss! Auch ist eine enge Verkehrs-Kooperation mit Österreich/Tirol für beide Seiten von enormer Wichtigkeit, um einen flächendeckenden Verkehrsverbund mit einer Mobilitätsgarantie für die ländliche Bevölkerung schaffen zu können.
www.merkur.de/lokales/schongau/rund-um-werdenfelsbahn-und-weilheim-90863741.html
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