Franz Obermeier (DGB)        Alfred Honisch (Stadtrat)

Angelica Dullinger sparte in ihrem ca. 45minütigen Impulsreferat nicht mit Regierungskritik. Mit Merkels Strategie des  "Sparen, sparen,sparen" verkomme auf lange Sicht die Arbeit der Menschen zur "Rammsch-Ware". Getreu dem Motto, bei den Stundelöhnen müssen wir noch konkurrenzfähiger, sprich noch billiger werden. Dazu meinte sie, dass die tatsächlich Forderung in Sachen Mindestlohn bei ca. 10 Euro liegen müsse. Sie warf darüber hinaus in Sachen Europa-Krise die Frage auf, ob  Griechenland tatsächlich diese ganz alleine verschuldet habe. Oder ob nicht viel eher die Rettung hochspekulativer aber systemrelevanter Banken dahinter stecke?

International orientiertes Konzerngebaren veranschaulichte eindrucksvoll Betriebsrat Peter Wolf von der Fa. Zarges. Hinter den beiden Betrieben, Zarges und AWG stecke ein sogenannter Private Equity Fond, also private oder institutionelle Anleger, die als Kapitalgeber auftreten. Zu dem 15-köpfigem Aufsichtrat für die Fa. Zarges gehöre z.B. ein Manager von "Arcandor". Dieser habe zuletzt, im Herbst 2009, damit auf sich aufmerksam gemacht, dass er für eine halbes Arbeit ca. 15 Mio. EUR Abfindung erhalten habe. Aktuell herrsche bei Zarges 100 Prozent Kurzarbeit. Grund dafür sei auch, dass Innovationen beim Windradbau, z.B. Equipment für den Turmausbau, nicht nachgefragt werde.

Rudi Hochenauer von der Deutschen Telekom formulierte in seiner unnachahmlichen Art abgrundtiefe Abscheu vor den Auswüchsen des kapitalistischen Wirtschaftsgebarens. Dazu verwies er auf den misslungenen Verkauf von T-Mobile in den USA und die negativen Ergebnisse im Amerika-Geschäft. Beifall erntete auch er, für seinen Hinweis auf die Dreifaltigkeit des Kapitalismus, nämlich höchste Gewinne, niedrigste Löhne und mieseste Arbeitsbedingungen.

-ah-

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