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06.02.20 –
Bundestagsabgeordneter Dieter Janecek (Bündnis 90/Die Grünen) war auf Einladung von Weilheims Bürgermeisterkandidat Manuel Neulinger zu einen Gesprächsabend zum Thema „Nachhaltiges Wirtschaften – (wie) geht das?“ eingeladen worden. Dem Abend ist eine gemeinsame Betriebsbesichtigung im Biomichl in Weilheim vorangegangen, da sich der Bio-Supermarkt bei seinem Wirken an den Nachhaltigkeitszielen der Gemeinwohl-Ökonomie orientiert. Janecek setzte einen Impulsvortrag an den Beginn der Gesprächsrunde. Für ihn sei es keine Frage mehr, ob man nachhaltig wirtschaften solle, sondern es gebe eindeutig den Auftrag „wir müssen!“ Dabei dürfe nicht der Aufruf zum Verzicht im Vordergrund stehen, sondern die Chancen auf Erfolg. Die Denkweise der 1950er bis 1970er Jahre – „schneller, höher, weiter“ – müsse umgekehrt werden, zugunsten einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft. Aufgabe der Politik sei es, dafür die Rahmenbedingungen zu schaffen. „Wir werden das Auto nicht abschaffen können“, erklärte Janecek die Herausforderung am Beispiel der Autoindustrie, „aber wir müssen die Unsicherheit in der Branche auffangen. Veränderungen bringen auch neue Möglichkeiten mit sich. Die Verkehrsminister der letzten zehn Jahre haben uns nicht auf die Zukunft eingestellt. Wir müssen Angebote machen, am Beispiel Auto sind das alternative Mobilitätskonzepte, die den unterschiedlichen Bedürfnissen in Städten und auf dem Land gerecht werden.“ In der folgenden Gesprächsrunde beschäftigte die 40 Gäste vor allem, wie Klimaschutz auf kommunaler Ebene vorankommen kann und welche Vorgaben Kommunen dabei machen können. Es sei den Kommunen bereits jetzt möglich, bei öffentlichen Ausschreibungen ökologisch-soziale Kriterien anzusetzen, diese Möglichkeiten werden allerdings noch zu selten genutzt. Bei einem Volumen von 300 Milliarden im Beschaffungswesen der Kommunen habe man durchaus die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen, so Janecek. Als Gebot der Stunde sieht es Janecek, „den fossilen Kapitalismus durch ökologischen Kapitalismus“ abzulösen. Dafür müsse die Politik den Rahmen schaffen. Ein Immer-weiter-So stellt auch Brigitte Gronau (lila Pulli) in Frage. Sie leitet seit 2011 den Arbeitskreis Gemeinwohl-Ökonomie der Weilheimer Agenda 21 und führte Beispiele an, wie das Wirtschaftsmodell bereits erfolgreich von einzelnen Kommunen umgesetzt wird.
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