Das bisherige Biomasse-Kraftwerk soll zur Müllverbrennung werden – ohne Beteiligung der Öffentlichkeit, ohne Einschaltung von unabhängigen Experten. Eine Anlage, die nur 30% der Energie in Strom umwandelt und den Rest als Abwärme in die Luft und den Lech abgibt, ist nicht tragbar!
21.08.20 –
von Markus Keller –
Die Firma „Heizkraftwerk Altenstadt GmbH & Co. KG“ hat beantragt, in ihrer Anlage in Altenstadt, in der bereits Altholz (Klasse I bis III, also auch beschichtete Spanplatten, lackierte Hölzer etc.) verheizt wird, zusätzlich Ersatzbrennstoffe (z.B. Teppichreste, Textilien, Kunststoffe) aus häuslichen oder gewerblichen Abfällen verbrennen zu dürfen. Dagegen wehren wir Bürger*innen uns:
- nur etwa 30% des eingesetzten Brennstoffs werden in Strom umgewandelt, die restliche Energie wird in die Luft und den Lech abgegeben. Die Nutzung der Abwärme wird seit über 20 Jahren versprochen, passiert ist nichts. Das widerspricht allen Klimaschutzzielen!
- Das Genehmigungsverfahren läuft ohne Beteiligung der Öffentlichkeit, die Angaben des Betreibers über Art und Herkunft des Brennstoffs, die Abgasbelastung, Umfang der Kontrollen etc. können so nicht nachvollzogen und schon gar nicht hinterfragt werden. Wir fordern volle Transparenz bei der Genehmigung solcher Anlagen!
- Die Bevölkerung von Schongau und Umgebung erträgt jetzt schon Gift und Gestank der Entsorgung von viel mehr Müll, als in unserer Region produziert wird: In Schongau werden bei UPM 70 bis 80% des Brennstoffs, der aus dem Restmüll der Landkreise Weilheim-Schongau und Tölz-Wolfratshausen gewonnen wird, verbrannt. Anders als in Altenstadt geplant unter optimaler Nutzung der Abwärme und unter transparenten Bedingungen. Zusätzlich werden bei der Firma Emter in Altenstadt Klärschlamm und abgelaufene Lebensmittel verwertet. Dazu die bereits jetzt genehmigte Altholzverbrennung. Unsere Region darf nicht zur Müllbeseitigungsanlage Süddeutschlands verkommen!