Grüne Peiting

KV Weilheim-Schongau

Peiting und Schongau treten den Beweis an

Gelingt Integration von Geflüchteten?

01.02.25 –

Wie können die vielen positiven Beispiele gelungener Integration von Geflüchteten wieder stärker in den Vordergrund gerückt werden? Straftaten wie jüngst in Aschaffenburg sind schrecklich. Aber sie sind Einzelfälle. Sie dürfen nicht zum Anlass genommen werden, alle Geflüchteten und Menschen mit Migrationsgeschichte als potenzielle Attentäter zu verunglimpfen. Denn dass Integration gelingen und das Zusammenleben mit Geflüchteten eine Bereicherung für alle sein kann, zeigen nicht zuletzt die Erfahrungen aus der Geflüchtetenarbeit hier bei uns in Peiting und in Schongau. Die Ortsverbände Peiting und Schongau von Bündnis 90/Die Grünen veranstalteten gemeinsam mit dem grünen Landtagsabgeordneten Andi Hanna-Krahl und dem grünen Direktkandidaten für die Bundestagswahl, Christian König, einen Diskussionsnachmittag mit Ehrenamtlichen und der örtlichen Integrationsberatung. Hanna-Krahl, der sich als ausgebildeter Intensivkrankenpfleger bereits mehrfach an der Rettung von Flüchtenden auf dem Mittelmeer auf dem Seenotrettungsschiff Sea-Eye beteiligt hat, bedauert sehr, dass die Politik die Augen vor der Not der Menschen verschließt. „Jeder weiß, dass das Mittelmeer die tödlichste Fluchtroute der Welt ist. Aber die Politik schaut weg. Meine Meinung: Man lässt Menschen nicht ertrinken. Punkt“, ist Hanna-Krahl überzeugt. Auch die Art und Weise, wie derzeit Stimmung gegen Geflüchtete gemacht werde, sei fatal. 

Das sehen auch die vielen Ehrenamtlichen so, die sich seit Jahren um die Integration der Menschen hier vor Ort bemühen und ein durchweg anderes, differenzierteres Bild von den Menschen zeichnen, als es derzeit in den Medien und auch von vielen Politiker:innen verbreitet wird. „Die Menschen wollen sich integrieren, sie haben Schlimmes erlebt und wollen hier neu anfangen“, sagt Gabriele Sanktjohanser vom Peitinger Helferkreis Asyl. Auch dank des großen ehrenamtlichen Engagements funktioniere die Integration bisher sehr gut. „Wir sehen hier in Peiting viele positive Beispiele“, so Sanktjohanser. Das Peitinger Begegnungscafe im ehemaligen Cafe Anderl sei zu einem gern besuchten Treffpunkt von  Peitingern und Geflüchteten geworden. Auch die Unterkunft an der Seestraße entwickele sich positiv, trotz all der Diskussionen im Vorfeld. Zu den größten Herausforderungen gehöre der Wohnungsmangel. Wesentlich weniger schwierig sei es beispielsweise, Arbeit für diejenigen zu finden, die arbeiten dürfen. Viele Ehrenamtliche sind seit über zehn Jahren beim lokalen Helferkreis dabei aber längst nicht alle sind dabeigeblieben. Die Belastung sei hoch, weshalb auch trotz anfänglicher Begeisterung, als noch an die 120 Menschen im Helferkreis aktiv waren, viele wieder aufgehört hätten. Christian König sieht den Staat in der Pflicht: „Der Staat darf sich nicht darauf ausruhen, dass die Ehrenamtlichen das Problem auf ewig lösen.“

Ganz ähnlich stellt sich die Situation in Schongau dar. Auch hier basiert erfolgreiche Integration auf engagierter ehrenamtlicher Arbeit. In Schongau hat die Projekt T.O.P. (Teilhabe, Orientierung, Perspektiven) im vergangenen Jahr Räume in der Altstadt bezogen, um Geflüchteten einen Ort zur Verfügung zu stellen, an dem sie Sprachunterricht, Erstinformation und Beratung erhalten und im angeschlossenen Café der Kulturen mit anderen Migrant:innen und Einheimischen in Kontakt kommen können. Das Besondere: Hier arbeiten auch Menschen mit Migrationsgeschichte ehrenamtlich, um Geflüchteten bei ihrem Neuanfang zu helfen. Menschen mit Migrationsgeschichte können sich über T.O.P. zu Kulturdolmetscher:innen ausbilden lassen und Geflüchtete in ihrer Muttersprache im Alltag unterstützen. „Wichtig ist uns das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe“, sagen Inge Bias-Putzier und Adel Youkhanna, die Projektinitiatoren der Diakonie München und Oberbayern und des Caritasverbandes Augsburg. „Wir wollen keine Abhängigkeiten schaffen. Den Menschen soll auf Augenhöhe begegnet werden, nur so kann Integration gelingen.“ 

Das Projekt, das zunächst in Weilheim startete und dort seit zwei Jahren sehr erfolgreich läuft, sieht seine Aufgabe vor allem in der Vernetzung besonders auch mit den Einheimischen. So nutzt das T.O.P. Schongau beispielsweise auch die direkte Nachbarschaft zum Altenheim. Im T.O.P. engagierte migrantische Ehrenamtliche besuchen jeden Sonntag die Bewohner:innen zum Sonntagskaffee; umgekehrt kommen diese ins Café der Kulturen u.a. zum Schachspielen und gemeinsamen Ratsch. So profitieren alle davon und beide Seiten sind begeistert. 

Am Ende des vielseitigen Nachmittags bedankten sich Christian König und Andreas Hanna-Krahl bei allen Beteiligten für den konstruktiven gegwnseitigen Austausch und das allseits grosse Engagement.

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