Das Weilheimer Erlaubnisfeld für Tiefenbohrungen erstreckt sich von seiner Ausdehnung her in das Wielenbacher Gemeindegebiet! Diese Tatsache war solange unbedeutend, solange die geplante Bohrstelle auch auf Weilheimer Flur vorgesehen war. Im Spätherbst 2011 ergab eine Lagekorrektur des Investors zugunsten einer höheren Fündigkeit die Verschiebung des Standorts in nördliche Richtung. Nunmehr ist "Lichtenau Nord" der optimalste Standort, und der liegt auf Wielenbacher Gemeindegebiet!
Die BifO gründete sich bereits in Weilheim mit derselben Zielsetzung, mit der sie sich nun am Freitag auch in Wielenbach gegründet hat, nämlich über ein Bürgerbegehren das geplante Vorhaben gänzlich zu verhindern.
Ihr Hauptargumente sind u.a., diese Form der Stromgewinnung sei gar nicht erneuerbar, der Wirkungsgrad der geplanten Anlage sei mit ca. 10 bis 13 Prozent zu gering und der Eigenstromverbrauch von bis zu 50 Prozent stehe in keinem vernünftigen Verhältnis zur Gesamtausbeute.
Die Veranstaltung konnte den Interessierten durch eine klar erkennbare Struktur diverse Einblicke in die Problematik des Themas "Geothermie als eine Form der alternativen Energiegewinnung" geben. Das heisst, die Zielrichtung der Initiative wurde deutlich, die grundlegende Funktionsweise geothermischer Anlagen wurden dargelegt und auch die Alternativen dazu, wie etwa die Wasserkraftnutzung, die Photovoltaik, die Windkraft usw. waren in ihren Vor- und Nachteilen nachvollziehbar. Allein die zeitlich viel zu lange geratenen Darlegungen zur Geologie des Untergrundes im Erlaubnisfeld, in Tiefen von 4000 Meter,  waren schwere Kost. Die größtenteils händisch gefertigten Skizzen hatten nur bedingten Informationswert.

Anlass für die im Anschluss zahlreich zum Ausdruck gebrachten Meinungsäußerungen war die simple und dem Gesamtklima im Saal geschuldete erste Frage eines Wielenbachers, "Was kann man denn da dagegen tun?" Damit war die ablehnende Grundstimmung auch schnell auf den Punkt gebracht.

An dieser Stelle muss auch der wesentlichste Kritikpunkt an der Veranstaltung genannt werden. Für eine Darlegung von Gegenpositionen fand sich nur wenig Platz! So war von Investorseite niemand anwesend, was von den Organisatoren ganz offensichtlich auch nicht beabsichtigt war. Lediglich zwei der drei anwesenden Stadträte aus Weilheim versuchten dazulegen, warum Weilheim geschlossen für das Projekt stimmt. Alfred Honisch und Rupert Pentenrieder machten in ihren Wortmeldungen deutlich, dass die Verschiebung des geplanten Standorts auf Wielenbacher Flur alleinig die Entscheidung des Investors gewesen sei. Klar muss sein, Weilheim habe nicht einfach ein Akzeptanzsproblem in der Bevölkerung nach Wielenbach verschieben wollen! Brisant sei aber sehr wohl, dass die Kreisstadt Weilheim an der Abnehme des Wärmeangebots interessiert sei, um ein eigenes Nahwärmenetz, begründet auf erneuerbarer Energiegewinnung, aufbauen zu können! Kreisrätin Sonja Rohrmoser warb um ein grundsätzlich offeneres Verfahren in Sachen Geothermie. Der politische Chef des Kreises, Landrat Dr. Friedrich Zeller, war nicht zugegen.

*) Mutterkonzern ist der neuseeländische Staatsbetrieb Mighty River Power

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